Kreis entwickelt Website mit Hilfsangeboten für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen

Marcel Tillmann

Auf Antrag der CDU-Kreistagsfraktion haben sich der Gesundheits- und Sozialausschuss und der Kreistag des Hochsauerlandkreises mit psychischer Gesundheit und psychosozialen Belastungen für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende beschäftigt. Grund des Antrages der CDU ist das bisherige Fehlen einer niedrigschwelligen Informationsplattform für hilfesuchende Kinder und Jugendliche. Beide Gremien haben nun die Entwicklung einer adaptiven und jugendgerechten Website für den Hochsauerlandkreis beschlossen.

Die Idee für den Antrag stammt von der Jungen Union im Hochsauerlandkreis. Der JU-Kreisvorsitzende und gleichzeitig CDU-Kreistagsmitglied Marcel Tillmann erklärte den Hintergrund: „Studien und Erfahrungen zeigen, dass viele junge Menschen von psychischen Erkrankungen oder psychosozialen Belastungen (beispielsweise durch Mobbing oder Konflikte im Freundes- oder Familienkreis) betroffen sind. Deswegen ist es unser Ziel, die Hilfs- und Unterstützungsangebote bekannter zu machen.“

Der Bedarf für ein solches Angebot, den der Hochsauerlandkreis in seiner Vorlage bestätigt, ergibt sich auch aus aktuellen Zahlen: Im Jahr 2020 hat die Bundes-Psychotherapeuten-Kammer bekanntgegeben, dass gut jeder fünfte junge Mensch binnen eines Jahres von einer psychischen Erkrankung betroffen sei. Gleichzeitig suchen oder finden viele Kinder und Jugendliche keine Hilfe für ihre Herausforderungen und Probleme. In der Corona-Krise sind die Belastungen noch einmal gestiegen und gleichzeitig teilweise Kontakte zu Hilfsangeboten eingeschränkt gewesen.

In ihrem Antrag hat die CDU-Kreistagsfraktion zunächst die Einführung der App „Between the lines“ vorgeschlagen, die erst vor wenigen Jahren in Solingen entwickelt wurde und seit Kurzem in ausgewählten Städten und Kreisen genutzt wird. Da bisher jedoch noch keine belastbaren langfristigen Daten über die Reichweite vorliegen, hat die CDU-Fraktion den Vorschlag der Kreisverwaltung unterstützt, stattdessen eine eigene adaptive und jugendgerechte Website für den Hochsauerlandkreis in Auftrag zu geben und zu gestalten. Dafür werden Mittel in Höhe von 15.000€ im Haushalt 2023 bereitgestellt. Sowohl diese Website als auch der Erfolg der App „Between the lines“ in anderen Kommunen sollen in zwei bis drei Jahren evaluiert werden.

Fritz Nies, CDU-Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Gesundheits- und Sozialausschusses, begrüßte dieses Vorgehen: „Wir bieten damit sehr zeitnah eine niedrigschwellige Plattform an, die die Angebote im Hochsauerlandkreis und überregional vernetzt. Dies ist eine Win-Win-Situation: Bestehende Einrichtungen werden bekannter und Kinder und Jugendliche finden schnell die passenden Hilfs- und Unterstützungsangebote.“

Hierzu auch der WP Bericht:

lhttps://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/jugendliche-in-der-krise-hsk-will-hilfsangebote-buendeln-id236772905.html