Eindrucksvoller kann zum Thema Organspende nicht informiert werden: ergriffen hörten alle Teilnehmenden Marius Schaefer zu, wie er seine Geschichte erzählte. Eine Geschichte in dem ein Kind um sein Leben kämpft und eine ganze Familie alles einsetzt, um das Leben von Marius zu retten. Marius Schaefer kam mit einer chronischen Lungenkrankheit (Mukoviszidose) zur Welt und bereits mit 9 Jahren galt er als „austherapiert“ und wurde auf die Liste von Eurotransplant gesetzt. Da es kein Spenderorgan gab, bekam er als Rettung in letzter Sekunde die erste Lebendtransplantation einer Lunge in Deutschland: und zwar je einen Lungenlappen von seinen Eltern. Nachdem er um sein eigenes Leben gekämpft hat, kämpft er nun in dem Verein „Junge Helden“ dafür, dass sich die Menschen mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Durch zahlreiche Aktionen, wie Informationsveranstaltungen, der Entwicklung eines internationalen Organspende-Tattoo (OPT.INK) möchten er, seine Familie, der Verein „Junge Helden“ die Menschen dazu bewegen sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, das alle betrifft. Denn Fakt ist, die Wahrscheinlichkeit ein Organ zu benötigen ist höher als die Wahrscheinlichkeit, eins zu spenden. Deswegen fordert Marius Schaefer nachdrücklich dazu auf, sich zu entscheiden: wie die Entscheidung am Ende aussieht, sei dabei nachrangig. Aber entweder ein JA oder ein NEIN auf dem Organspendeausweis anzukreuzen sind wir allen Menschen schuldig, die auf ein Organ warten, die auf eine zweite Chance im Leben warten. Ein weiterer Fakt ist, dass Deutschland Schlusslicht bei der Spenderquote, aber demgegenüber Organnehmer von anderen europäischen Ländern ist. Die Länder mit hohen Spenderquoten haben die Widerspruchslösung eingeführt, d.h. dass jede Person ab 16 als potenzieller Organ- und Gewebespender gilt, es sei denn es liegt ein zu Lebzeiten erklärter Widerspruch vor. Jeder Mensch könnte also weiterhin widersprechen, müsse sich aber mit der Thematik auseinandersetzen. Alle Teilnehmenden und die FU HSK Vorsitzende Annemarie Schüngel waren sich einig, dass auch dieses Thema im Bundestagswahlkampf eine Rolle spielen muss.