Die CDU-Fraktion im Kreistag des Hochsauerlandkreises bittet die Verwaltung in einem aktuellen Antrag, die Einführung einer digitalen Kita-Anmelde- und Verwaltungssoftware im Jugendamtsbezirk des HSK zu prüfen. Der Antrag richtet sich einerseits auf die Prüfung einer einheitlichen digitalen Kita-Anmeldemöglichkeit durch die Eltern. Andererseits betrifft er die Frage, inwiefern sich durch eine digitale Lösung auch Erleichterungen für die vielen beteiligten Akteure (die einzelnen Kitas, die Städte und Gemeinden sowie die Kreisverwaltung) ergeben. Deshalb sollen in den Prüfprozess vorab die Städte und Gemeinden sowie die Trägervertreter eingebunden werden.
Marcel Tillmann, stellvertretender Ausschussvorsitzender im Kreisjugendhilfeausschuss, erklärt: „Digitale Lösungen könnten gerade in diesem Bereich einen großen Nutzen haben. Dies gilt zu-nächst für die Eltern, die mit digitalen Anwendungen vertraut sind und die eine solche digitale Möglichkeit auch des Öfteren fordern.“ Auch bei einer digitalen Anmeldemöglichkeit soll dabei aber der persönliche Kontakt zwischen Eltern und Kitas ein zentraler Faktor bei der Platzvergabe bleiben. Für die spätere Erstellung der Elternbeitrags-Bescheide sind die Städte und Gemeinden zuständig. „Hier könnte bei der Verwaltung im Kreis und den Städten und Gemeinden der zweite Vorteil einer digitalen Lösung liegen. Bei der großen Zahl an verschiedenen Akteuren und vielen Schnittstellen kann ein digitales Verfahren eine Vereinfachung und mehr Transparenz ermöglichen“, so Tillmann weiter.
Die Möglichkeit eines digitalen Kita-Anmeldeverfahrens ist bereits 2017/18 intensiv diskutiert worden. Letztlich hat der Kreisjugendhilfeausschuss damals eine Einführung aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit abgelehnt. Seitdem sind aber neue Entwicklungen eingetreten. So ist beispielsweise nun bei verschiedenen Programmen auch eine Erstellung der Beitragsbescheide durch die Städte und Gemeinden mit der gleichen Software möglich. „Wir wollen die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben. Hier könnte dazu ein wichtiger Baustein liegen“, sagt Ludwig Schulte, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Gleichzeitig wird sich das Kostenvolumen einer Umstellung aber erst im Rahmen des Prüfprozesses zeigen. „Wir müssen natürlich, ganz besonders in Zeiten der Pandemie, sorgsam mit Finanzmitteln umgehen. Wir werden deshalb genau abwägen, welches Verhältnis die Kosten und die Vorteile haben“, so Schulte weiter.
Zum Jugendamtsbezirk des HSK gehören alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet außer Arnsberg, Sundern und Schmallenberg, da diese Städte ein eigenes Jugendamt haben.
Fotos: Fraktionsvorsitzender Ludwig Schulte sowie stellv. Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses Marcel Tillmann.