Arzneimittelknappheit – Was ist zu tun?

In den letzten Monaten hat sich das Problem der Knappheit von Arzneimitteln dramatisch zugespitzt. Lieferschwierigkeiten gibt es schon seit vielen Jahren und die können immer mal auftauchen, da es zum Beispiel Unfälle oder sonstige Probleme in der Produktion und in der Lieferkette geben kann. Das Problem ist allerdings seit 2019 auf einem unerträglich hohen Niveau immer größer geworden. Eltern bekommen keinen Fiebersaft für ihre Kinder, Medikamente für Herzpatienten, gegen psychische Erkrankungen und auch Krebsmedikamente sind immer mal wieder nicht verfügbar. In Deutschland lag die Anzahl der Erstmeldungen von Lieferengpässen der versorgungskritischen Arzneimittel im Jahr 2018 bei 265, im Jahr 2022 stieg diese Anzahl auf 680. Gegenwärtig umfassen die Lieferengpässe bis Juni bereits 497 Erstmeldungen.

Arzneimittelknappheit_Veranstaltung_14.12.23

Die Engpässe führen zu einer enormen psychischen Belastung von Patientinnen und Patienten sowie Eltern von erkrankten Kindern. In den meisten Fällen kann mit viel Aufwand Abhilfe geschaffen werden und es kommt Gott sei dank nur selten zu echten dramatischen medizinischen Problemen. Trotzdem ist die Situation unzumutbar. Darüber hinaus bedeutet sie eine unerträgliche Belastung für das medizinische Personal in Praxen und Kliniken sowie für das Personal in Apotheken. Hochqualifiziertes medizinisches Personal kann in der Zeit, in der man aufwendig Ersatzlösungen sucht, nicht für die eigentliche Aufgabe zur Verfügung stehen und das bei Ärzte-, Pflegekräfte- und sonstigen Personalmangel.

Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese und die Frauen Union im HSK laden Sie herzlich zu einer Diskussionsveranstaltung ein, bei der mit Fachleuten die Dringlichkeit der Lage erläutert und mögliche Lösungen besprochen werden. Besonders erfreulich ist, dass der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. med. Klaus Reinhardt, der Apotheker Dominik Mörchen und der stellvertretende Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie, Dr. med. Dr. oec. Richard Ammer, digital teilnehmen.

Die Diskussion wird als Hybridveranstaltung am Donnerstag, 14. Dezember 2023 um 18:30 Uhr im Kreishaus Meschede stattfinden.

Link zur Teilnahme: https://us06web.zoom.us/j/88029245662